Liebe Ehemalige und Studierende des Instituts für Kunstpädagogik!
Unser 19. Alumni-Treffen hat diesmal am Mittwoch, den 11. Juli 2018 zum Abschluss des Sommersemesters 2018 stattgefunden – wieder vorbereitet und betreut von Aline von der Assen. Erst nachdem dieser Termin aus organisatorischen Gründen feststand, habe ich zufällig eine alte Einladung entdeckt: Genau vor 20 Jahren am 11.7.1998 fand im Institut für Kunstpädagogik ein großes Sommerfest statt, das der damalige Mitarbeiter Werner Zülch mit seinem Seminar zur Theorie und Praxis ästhetischer Erziehung für Haus, Hof und Halle umfassend geplant und vom Kindernachmittag mit unzähligen Programmpunkten grandios bis tief in die Nacht durchgeführt hatte! Werner Zülch ist seit mehr als 40 Jahren mit seinem AktionsTheaterKassel auch weiterhin aktiv – nachdem er im letzten Stück einen Achzigjährigen spielte, konnte er ganz gelassen im April seinen 70. Geburtstag feiern - wir gratulieren! (www.aktionstheaterkassel.com)
Unser 19. Alumni-Treffen hat diesmal am Mittwoch, den 11. Juli 2018 zum Abschluss des Sommersemesters 2018 stattgefunden – wieder vorbereitet und betreut von Aline von der Assen. Erst nachdem dieser Termin aus organisatorischen Gründen feststand, habe ich zufällig eine alte Einladung entdeckt: Genau vor 20 Jahren am 11.7.1998 fand im Institut für Kunstpädagogik ein großes Sommerfest statt, das der damalige Mitarbeiter Werner Zülch mit seinem Seminar zur Theorie und Praxis ästhetischer Erziehung für Haus, Hof und Halle umfassend geplant und vom Kindernachmittag mit unzähligen Programmpunkten grandios bis tief in die Nacht durchgeführt hatte! Werner Zülch ist seit mehr als 40 Jahren mit seinem AktionsTheaterKassel auch weiterhin aktiv – nachdem er im letzten Stück einen Achzigjährigen spielte, konnte er ganz gelassen im April seinen 70. Geburtstag feiern - wir gratulieren! (www.aktionstheaterkassel.com)
„Unartig“ Plakat
Werner Zülch: Veranstaltung „Feste Feiern“ SoSe 1998
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Am 26. April 2018 verstarb in München Dr. Wolfgang Zacharias, geb. 28.10.1941, unerwartet nach mehreren Operationen im Alter von 76 Jahren. Mit seinen Kunst- und kulturpädagogischen Konzepten und Aktionen hat er meine berufliche Biografie von Beginn an angeregt und herausgefordert. Mein „Doktorvater“ und Mitherausgeber der kunstpädagogischen Fachzeitschrift „Kunst+Unterricht“ Gunter Otto hatte mir 1973 die ersten Publikationen der bayrisch/fränkischen Gruppe „KEKS“ zu einer Art Sammelrezension überlassen und damit unbeabsichtigt meine lebenslange Begeisterung für außerschulische ästhetische Erziehung und Kulturelle Bildung angestoßen. Von den unvergesslichen „Ästheten-Treffen“ der Pädagogischen Aktion mit den Aktiven der Kunst- und kulturpädagogischen Community der 70er und 80er Jahre über große Fachtagungen in den 90er Jahren und dem „Kunstpädagogischen Generationengespräch“ 2003 nach der Jahrtausendwende bis zur Feier seines 65. Geburtstags in Berlin 2006 im Ost/West-Dialog wurden von ihm und der „Pädagogischen Aktion/Spielkultur e.V.“ immer wieder Arbeit und Leben, interdisziplinäre fachliche Diskurse und spielerische kulturelle Aktionen verbunden, in Bild und Text dokumentiert und auch publiziert. Promoviert zum Dr. phil. hat Wolfgang Zacharias dann mit über 50 Jahren 1992 an der Universität Hamburg bei Gunter Otto über die Entstehung didaktischer Strukturen am Beispiel der Pädagogischen Aktion zugespitzt als „befreite Didaktik“(Zacharias 1995). Sehr gefreut hat ihn die akademische Ehrung mit einer Honorarprofessur für Kulturpädagogik/Spielpädagogik an der Hochschule Merseburg (FH) in Sachsen-Anhalt 2005, die er mit einer Antrittsvorlesung gefeiert hat. Glücklicherweise gelang uns nach mehrfachen Terminverschiebungen im September 2017 während der Biennale in Venedig doch noch ein letztes privates „Familientreffen“.
An der spontan von der Kulturpädagogin Hildegard Bockhorst initiierten gemeinsamen Traueranzeige in der bundesweiten Gesamtausgabe der Süddeutschen Zeitung beteiligten sich mehr als 200 Freund*innen und Kolleg*innen von Wolfgang Zacharias. Zugleich wurde damit eine zusätzliche Spende von über 5000 € zu seinem Andenken an die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayerns übergeben.
Dann berichtete Professor Peez u. a. vom Besuch der Präsidentin der Goethe-Universität Birgitta Wolff am Nachmittag zuvor. Dabei stellten sich die einzelnen Schwerpunkte entweder mit kurzen Präsentationen vor oder auch dadurch, dass Ateliers und Werkstätten im Hause aufgesucht wurden. Hierbei zeigte sich die Präsidentin äußerst interessiert an den sehr unterschiedlichen Ansätzen und Konzepten der künstlerischeren Schwerpunkte wie auch an exemplarischen Werken der Studierenden. Denn es wurden Abschlussarbeiten und Ergebnisse aus den Grundlagen-Seminaren ausgestellt. Engagiert stellte Frau Professor Wolff Fragen im Jugendkultur-Archiv des Schwerpunkts Neue Medien. Zudem wurden Themen wie die Kapazitätsauslastung und die finanzielle Ausstattung gesprochen.
Insgesamt hat das Institut der derzeitigen Präsidentin viel zu verdanken, denn eine Verlagerung des Instituts an eine andere Hochschule im Rhein-Main-Gebiet steht nicht mehr zur Diskussion.
Professor Peez berichtete ferner von einem im beginnenden Schuljahr anlaufenden Pilotprojekt zur Einführung von Tablet-Computern am sich im Aufbau befindlichen "Gymnasium Nord" in Frankfurt. Die Begleitforschung geschieht in Kooperation mit dem Kollegium und der Schulleitung des "Gymnasiums Nord" (www.gymnasium-nord.de), dem "Medienzentrum Frankfurt" (www.medienzentrum-frankfurt.de) sowie Herrn Dr. Alexander Tillmann von "Studiumdigitale, eLearning-Einrichtung der Goethe-Universität" (www.studiumdigitale.uni-frankfurt.de). Die Nutzung von Tablets wird in verschiedenen Unterrichtsfächern qualitativ-empirisch forschend begleitet, u. a. durch Videoaufnahmen im Unterricht und Interviews mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden. Parallel hierzu gibt es eine quantitative Erhebung nach dem Prinzip "Pre - Post - Follow up", sodass langfristige Wirkungen insbesondere in der Follow-up-Befragung nach deutlich über einem Jahr erkundet werden können.
Seit dem 1. April 2018 hat Dr. Petra Saltuari als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Nachfolge von Barbara Vogt angetreten.
Petra Saltuari stellte sich zunächst kurz vor mit ihrem Werdegang als ehemalige Magistrastudentin am Institut für Kunstpädagogik mit anschließender Weiterbildung zur Kunsttherapeutin und später Körpertherapeutin für Funktionelle Entspannung nach Marianne Fuchs.
Ihr Forschungsschwerpunkt neben den Seminaren für die Studierenden in der Fachdidaktik wird die Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge im pädagogischen Kontext (Arbeitstitel) sein durch bildnerische Gestaltung und Funktionelle Entspannung.
Der kunsttherapeutische Ansatz war bereits in ihrem Studium erkennbar, thematisch sowohl in ihrer Magisterarbeit als auch in ihrer Doktorarbeit. Auch arbeitete sie viele Jahre im Klinikum Frankfurt Höchst als Kunsttherapeutin in der Frauenklinik.
Dieser umfangreiche kunsttherapeutische Schwerpunkt in der beruflichen Biografie von Petra Saltuari führte zu einer intensiven Diskussion insbesondere auch über die unterschiedlichen Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten für Kunsttherapie, da mehrere der Anwesenden ebenfalls in unterschiedlichen Arbeitsfeldern z.T. seit vielen Jahren therapeutisch tätig sind: Pagona Paul arbeitet seit ihrem Studienabschluss mit dem Schwerpunkt Malerei auf einer halben Stelle mit geistig behinderten Erwachsenen in den Praunheimer Werkstätten und hat dort gerade in einem Projekt mit ihnen ein Ausmalbuch für Kinder entwickelt (Bezugsmöglichkeit und Abbildung im Anhang!). Mariam Sattari ist seit 12 Jahren in der Waldorfschule Am Dornbusch im Nachmittagsbereich beschäftigt und verbindet hier Tanzen, Malen und Zeichnen nach ihren eigenen Vorstellungen als freies Angebot. Kerstin Bußmann entwickelt neben ihrer kunstwissenschaftlichen Tätigkeit nach einer Heilpraktikerausbildung in ihrer Privatpraxis körperorientierte Entspannungskonzepte.
Seit inzwischen 20 Jahren ist Angelika Grünberg als selbständige Kunstpädagogin, Künstlerin und Kulturvermittlerin erfolgreich tätig. Im Mai hat sie im Rahmen ihrer Tätigkeit im Vorstand der Kunstgesellschaft zur Einzelausstellung von Helga Franke Schafarczyk in der Kunsthalle Schulstraße 1A ein „Bildergespräch“ durchgeführt (Helga Franke – Brüche und Übergänge 1968-2018“). Helga Franke war nach ihren Veranstaltungen und Aktionen zu ihrer Ausstellung sehr erholungsbedürftig und daher nicht bei diesem Alumni-Treffen anwesend.
Mit Herrn Helmut Hoos nahm diesmal auch ein Lehrer teil, der von 1985 bis 1990 für das Lehramt an Haupt- und Realschulen am Institut mit dem Schwerpunkt Plastik bei Professor Spemann studiert hat. Nach dem Referendariat hatte er bis 2001 seine erste Stelle an der Glauburgschule im Frankfurter Nordend und wechselte dann an eine Schule in einem Ort bei Fulda, wo er nun schon 17 Jahre tätig ist. Neben dem Fachunterricht betreut er dort Projekte zur Wandmalerei, seit neuestem auch Mosaikprojekte und die Wiederbelebung der Keramikwerkstatt. Seit kurzem ist allerdings auch Jens Lay von der Museumspädagogik als Vertretungslehrer mit einer halben Stelle an eine IGS in Offenbach gewechselt. Mit einer großen empirischen Studie zur Nutzung von Tablets im Fachunterricht am neu gegründeten „Gymnasium Nord“ in Frankfurt hat sich auch Professor Peez jetzt der Untersuchung der Schulrealität zugewandt.
Aline von der Assen hat am Treffen der Arbeitsgruppe Alumni der Goethe-Universität zum Thema EU-Datenschutzverordnung teilgenommen. Dort hat das Alumni-Büro gemeinsam mit dem stellvertretenden Datenschutzbeauftragten der Universität, Herrn Gerhardt Leuck, über die neue EU-Datenschutzverordnung und Ihre Auswirkungen auf die Datenverarbeitung, diskutiert. Für die Alumni-Initiative Kunstpädagogik, die ja kein eingetragener Verein ist und auch keine Mitgliedbeiträge erhebt, werden wir die für uns relevanten Regelungen von Fall zu Fall umsetzen - so wie bereits jetzt bei der Einladung zu diesem Alumni-Treffen.
Das nächste Treffen der Alumni-Initiative Kunstpädagogik findet vermutlich „wie immer“ am Ende des nächsten Semesters statt, der genaue Termin steht aber noch nicht fest, Sie können ihn dann rechtzeitig wie auch alle weiteren aktuellen Mitteilungen und Berichte der Alumni-Initiative direkt über unseren Blog abrufen und natürlich auch kommentieren.
Außerdem sind wir auch bei Facebook aktiv – Sie finden uns dort unter
“Ehemalige des Kunstinstituts Frankfurt a.M.“
“Ehemalige des Kunstinstituts Frankfurt a.M.“
Mit herzlichen Grüßen aus der “Kunstfabrik“
Prof. em. Dr. Adelheid Sievert
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 19. Treffens:
Aline von der Assen, Dr. Kerstin Bußmann, Angelika Grünberg, Helmut Hoos, Jens Lay, Pagona Paul, Prof. Dr. Georg Peez, Dr. Petra Saltuari, Mariam Sattari, Prof. Dr. Adelheid Sievert
Literaturhinweise
Arbeitsgruppe Kunsterziehung an der Universität Frankfurt/M.: Vorschlag für Rahmenrichtlinien Bildende Kunst. Zur Diskussion. Ms. o.J.
Adhoc-Gruppe Visuelle Kommunikation: Zur Konzeption eines neuen Unterrichtsfaches. 7 Thesen. In: Ästhetik und Kommunikation – Beiträge zur politischen Erziehung. Heft 1. Juli 1970, Jg.1, S.16-21
Baar, Tanja: Die Gruppe KEKS – Aufbrüche der Aktionistischen Kunstpädagogik. kopaed-Verlag München 2015
Ehmer, Hermann K. (Hrsg.): Visuelle Kommunikation. Beiträge zur Kritik der Bewusstseinsindustrie. Verlag M. DuMont Schauberg, Köln 1971
Hartwig, Helmut: Methodologische Bemerkungen zum vorliegenden Konstruktionsvorschlag für ein Curriculum. In: Ästhetik und Kommunikation – Beiträge zur politischen Erziehung. Heft 1. Juli 1970, Jg.1, S. 29-39
Kirschenmann, Johannes /Wenrich, Rainer /Zacharias, Wolfgang (Hrsg.): Kunstpädagogisches Generationengespräch. Zukunft braucht Herkunft. kopaed-Verlag München 2004
Legler, Wolfgang: Einführung in die Geschichte des Zeichen- und Kunstunterrichts von der Renaissance bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Athena-Verlag Oberhausen 2011
Otto, Gunter: Didaktik der Ästhetischen Erziehung. Georg Westermann Verlag Braunschweig 1974
Schubert, Armin / Zacharias, Wolfgang: Jahresringe Ost/West. 65 Jahre nicht mehr und nicht weniger. Autobiografien zweier Kunst- und Kulturpädagogen mit Beiträgen von Frauke Havekost, Hermann Glaser und Max Fuchs. Selbstverlag Potsdam, Brandenburg, München 2006
Staudte, Adelheid: KEKS Bücherflut. Aktionen und Konzepte der Gruppe „KEKS“. In: Kunst+Unterricht, Heft 21/1973, S. 15-18
Staudte, Adelheid: Ästhetische Erziehung 1-4. Urban & Schwarzenberg München, Wien, Baltimore 1980
Zacharias, Wolfgang (Hrsg.): Schöne Aussichten? Ästhetische Bildung in einer technisch-medialen Welt. Klartext-Verlag Essen 1991
Zacharias, Wolfgang: Lebensweltliche Didaktik. Die Entstehung didaktischer Strukturen am Beispiel der Pädagogischen Aktion 1970-1980. München. PA Spielkultur e.V. München 1995
Zacharias, Wolfgang (Hrsg.): Sinnenreich. Vom Sinn der Sinne als kulturell-ästhetisches Projekt. Klartext-Verlag Essen 1994
Anhang
Titelbild des pw-Ausmalbuchs |
Infos zum pw-Ausmalbuch:
Das Ausmalbuch ist in den Praunheimer Werkstätten Fechenheim entstanden. Es wurde im Kunstatelier, das seit 1991 existiert, entworfen. 12 Künstlerinnen und Künstler haben sich mit verschiedenen Motiven daran beteiligt. Die computertechnische Bearbeitung, der Druck und die Sortierung der einzelnen Blätter wurden im eigenen Haus, der pw-Werkstatt Fechenheim, umgesetzt.
Das Ausmalbuch kostet 9,90 Euro.
Größe: DinA4, Innenblätter 30 Seiten
Durch den Verkauf des Buches, wird das Projekt „Kunst in Serie“ unterstützt.
„Kunst in Serie“ macht sich zum Ziel, Produkte verschiedener Art für kleine Preise zu verkaufen, die von Künstlern mit Handicap entworfen und designed wurden.
Kontakt: Pagona Paul /Praunheimer Werkstätten-Fechenheim
E-Mail: pagona.paul.fe@pw-ffm.de Tel.: 069-942180-32