Diesmal kein Alumnitreffen zum Ende des Sommersemesters 2019

Liebe Ehemalige und Studierende des Instituts für Kunstpädagogik!

Anders als erwartet hat am Ende des Sommersemesters 2019 diesmal kein Alumni-Treffen stattgefunden, da sich kein gemeinsamer Termin finden ließ, an dem aus verschiedenen Studienschwerpunkten Abschlussarbeiten gezeigt wurden. Zudem hatte in der letzten Semesterwoche mitten in den Hessischen Schulferien die sommerliche Hitzewelle Frankfurt und unser altes Backsteingebäude diesmal besonders fest im Griff ! So haben wir schweren Herzens das 21. Alumni-Treffen ausfallen lassen und auf den vom Direktorium geplanten Termin der Eröffnung der nächsten Jahresausstellung am 13. Februar 2020 verschoben. 
Um unsere interessierten Ehemaligen aber auch in der Zwischenzeit über Entwicklungen und Neuigkeiten aus dem Institut für Kunstpädagogik zu informieren, haben wir trotzdem einen Bericht zur Veröffentlichung in Facebook und im Internet über unseren Alumni-Blog (http://alumni-initiative-kunstpaedagogik.blogspot.com ) zusammengestellt. Nach unseren Erfahrungen erreichen wir über das Internet regelmäßig sehr viele ehemalige Studierende und ehemalige Lehrende sowie auch Kolleginnen und Kollegen von anderen kunstpädagogischen Instituten, die gar nicht oder nur selten zu unseren Treffen in Frankfurt kommen, auf diese Weise für sich aber eine durchaus lebendige Beziehung zu unserem Institut erhalten. Als Beispiel dafür die folgende Nachricht, die wir im März 2019 nach unserem Bericht über das 20. Treffen über die Anschrift Alumni-Initiative@kunst.uni-frankfurt.de erhielten:

Liebe Prof. Sievert, liebe Aline,
ich habe gerade mit großer Freude den Jubiläumsbericht der Alumni-Initiative gelesen und bin immer noch ganz verblüfft, dass seit den Anfängen ein ganzes Jahrzehnt vergangen ist. Zur Sicherheit habe ich nachgerechnet …und es stimmt.
Durch meine damalige Hiwi-Rolle kam mir dabei spontan der Aufbau von Büchern, Informationsmaterialien und Snacks im Seminarraum in lebhafte Erinnerung, inkl. der Spannung, wie das Treffen wird und wer alles dabei sein wird. Schief gehen konnte ja nichts, denn schon von Anfang an haben Sie, Frau Sievert, die Alumnitreffen wunderbar vorbereitet und angeleitet. Herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Jubiläum!!
Eine Anekdote passend zum Anlass: Die erste Person, der ich damals stolz von meiner neuen Stelle als Alumni-Hiwi erzählt habe, war mein Freund, mit dem ich wenige Tage zuvor zusammengekommen war. Anfang dieses Jahres 2019 haben wir ebenfalls unser 10jähriges gefeiert, inzwischen als Ehepaar (seit letztem September) und frisch gebackene Eltern (seit dem 23. Dezember).
Viele liebe Grüße und hoffentlich bis bald einmal wieder
Nathalie Küchler


Fotos: Georg Peez


Seit dem 1.3.1996 hat Jochen Fischer als Professor in unserem Institut den Schwerpunkt Plastik und künstlerische Raumkonzepte in Theorie und Praxis vertreten und wird nun mit dem Ende des Sommersemesters pensioniert werden (seine Biografie im Anhang). Der Antrag auf Neuausschreibung dieser Professur wurde zugleich auf den Weg gebracht. Zunächst wird der Schwerpunkt Plastik über eine Vertretungsprofessur betreut werden. 

In seiner letzten Direktoriumssitzung Anfang Juli 2019 wurde Professor Fischer von den Kolleginnen und Kollegen sowie den Direktoriumsmitgliedern mit Konfetti, Applaus und sehr herzlichen Dankesworten verabschiedet. Zudem bekam er eine Tüte überreicht mit allen möglichen nützlichen und unnützen Dingen für den bevorstehenden neuen Lebensabschnitt. 
Einige Tage später am 8. Juli 2019 gab es als Überraschung  bei schönem Wetter abends im Institutshof  noch ein sehr gelungenes großes Abschiedsfest, das von seinen Mitarbeitern Jan Schmidt und Florian Härle mit Unterstützung des Sekretariats und der Studierenden des Schwerpunkts umsichtig vorbereitet worden war. 
Die professionelle Fotodokumentation von diesem Ereignis wurde von Heike Boss, unserer Verwaltungsangestellten, erstellt. Wie wir aus diesem Anlass erfahren haben, ist sie gelernte Fotografin mit Meisterprüfung - herzlichen Dank für das Copyright ihrer Fotografien für diesen Alumnibericht! 

Zahlreiche ehemalige Mitarbeitende und Studierende aus insgesamt 23 Jahren waren von nah und fern zusammengekommen und hatten mit originalen Werken zu einem persönlichen Abschiedsgeschenk in Buchform beigetragen. Neben einigen (kurzen) Reden, einem gemeinsamen Gruppenfoto (siehe Collage!) und dem Erinnerungskunstbuch der Weggefährtinnen und Weggefährten gab es viele Gespräche über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Instituts. Einen sehr persönlichen Einblick in die besondere Lehr- und Arbeitsmethode von Professor Fischer im Keller und bei künstlerischen Abenteuern in und um Frankfurt wie auf Exkursionen in der ganzen Welt vermittelt im Anhang der Text der Rede, den uns Dr. Florian Härle zur Verfügung gestellt hat – herzlichen Dank dafür! 
Fotos: Heike Boss / Collage: Aline v. d. Assen

Nun zu weiteren Mitteilungen von Georg Peez und Petra Saltuari zur Situation und zu Entwicklungen im Institut: 
Die im letzten Alumni-Bericht skizzierte erhoffte Verbesserung der Lage für die Institutsbibliothek hat sich leider nicht ergeben. Die neu zu schaffende halbe Stelle in der Institutsbibliothek wurde nicht besetzt. Das Provisorium sehr begrenzter Öffnungszeiten ist deshalb bedauerlicherweise weiterhin gültig. Die Geschäftsführung ist intensiv auf der Suche nach einer Lösung, die Studierenden und Mitarbeitenden zugute kommt.
Neben Sarah Held, die im Schwerpunkt Visuelle Kultur promoviert wurde (Thema: "Subversive Threads. Kunst | Macht | Geschlecht. Textile Interventionspraxen im öffentlichen Raum als diskursive Strategie gegen sexualisierte Gewalt"), hat Natalie Küchler ihre hervorragende Promotion mit der Disputation (summa cum laude) abgeschlossen. Das Thema ihrer Dissertation lautet: "HACKtionismus. Kunstvoller Protest als Mittel zur Irritation herrschender Ansichten".

Am Schwerpunkt Fachdidaktik konzentriert sich derzeit viel auf die Erkundung und Untersuchung neuer digitaler Verfahren und Technologien der Augmented und Virtual Reality. Diese werden zukünftig nicht nur unseren Alltag und die Berufswelt immer stärker beeinflussen, sondern auch die Bildungsbereiche. Insbesondere für den Kunstunterricht ergeben sich hierdurch mit Smartphones und Tablets bildnerische und multimediale Gestaltungsmöglichkeiten im Virtuellen. Anfang 2020 wird ein Themen-Doppelheft von Kunst + Unterricht mit dem Titel "Mixed Reality" erscheinen. Eine Buchveröffentlichung zum Einsatz von Smartphones und Tablets im Kunstunterricht ist ebenso in Planung wie eine Publikation mit Fallstudien zur Nutzung von Augmented und Virtual Reality durch Kinder und Jugendliche. Diese Fallstudien wurden und werden von Studierenden in Seminaren der Fachdidaktik erhoben und eröffnen Interessenschwerpunkte und Kompetenzen von Heranwachsenden auf dem Feld dieser Technologie – Ergebnisse, auf die fachdidaktisch aufgebaut werden kann. Zudem wird ein Seminar zur Thematik "Mixed Reality" vom Präsidium der Goethe-Universität im Sommersemester 2020 im Rahmen des eLearning-Förderfonds unterstützt werden. Forschungen zur Einführung von Tablets in den Regelunterricht am Gymnasium Nord finden derzeit in Kooperation mit dem Medienzentrum Frankfurt und studiumdigitale (Zentrale eLearning-Einrichtung der Goethe-Universität) statt.

Am 10. Juli 2019 fanden wieder die "briefings", eine Vortragsreihe am Institut statt, organisiert von Nicole Kreckel und Florian Härle. Diesmal mit Dr. phil Petra Saltuari: "Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge im (kunst-)pädagogischen Kontext im Bereich Schule"; Nelly Jatonka: "Bilder als Globetrotter - IKEA-Kunstreproduktionen und ihr Einfluss auf eine globale visuelle Kultur"; Fatma Kargin: "Die visuelle Rhetorik als dreidimensionale Praxis" und Nelly Fais-Sad: "Lolita. Mythos der Kinderfrau in visuellen Medienkonzepten". 
„briefings“ ist ein Veranstaltungsformat des Institutes für Kunstpädagogik der Goethe Universität Frankfurt am Main, das 2016 von Sophie-Charlotte Opitz und Dr. Florian Härle ins Leben gerufen wurde und ab dem Wintersemester von Nicole Kreckel organisiert wird. Seither findet die Veranstaltungsreihe zum Ende jeden Semesters statt, im kommenden Wintersemester 2019/2020 bereits das achtemal: Kurzvorträge (à 10 Minuten) bieten Einblick in aktuelle und innovative Forschungsprojekte im Wissenschaftsgebiet der Kunstpädagogik, Kunstwissenschaft, Visuellen Kultur und Medienwissenschaft. Im Konvergenzfeld von Theorie und Praxis soll dem Publikum Forschung über künstlerische Themen spannend und auf wissenschaftlichem Niveau präsentiert werden. Hierzu werden Nachwuchswissenschaftler*innen aus den Hochschulen Hessens eingeladen. Der Netzwerkgedanke steht dabei im Vordergrund. Weitere Infos und Anmeldung bei Nicole Kreckel  Kreckel@kunst.uni-frankfurt.de
Das aktuelle Forschungsthema von Petra Saltuari “Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge im (kunst-) pädagogischen Kontext“ hat Leben bekommen durch das gleichnamige Seminar im Sommersemester 2019 und auch in einem Workshop auf dem Fachtag der Didaktischen Werkstatt der Goethe Universität unter dem Titel „Diversität und Schule“, der am 6.8.19 stattfand. An diesem Workshop haben 24 Lehrkräfte aller Schulformen teilgenommen. Die Verbindung von bildnerischer Gestaltung und Funktioneller Entspannung nach Marianne Fuchs ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Aktuell werden Lehrer*innen gesucht, die bereit sind, ein narratives Interview zur Thematik „Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge im (kunst-)pädagogischen Kontext“ zu geben. Der Zeitaufwand beträgt pro Interview ca. 90 Minuten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Petra@saltuari.de.
Aline von der Assen, den meisten durch ihre Mitarbeit bei der Alumni-Initiative und durch verschiedene Lehraufträge am Institut für Kunstpädagogik bekannt, ist überwiegend als Künstlerin tätig. Als Line Krom erforscht sie mit künstlerischen Methoden die ästhetischen Auswirkungen von prekären Existenz- und Arbeitsbedingungen im Kunstbetrieb. Im August war sie als Artist in Residence an das Art Hub Copenhagen eingeladen, um die Auswirkungen der Kürzungen des staatlichen Kulturbudgets in Dänemark zu erforschen. Die im Rahmen der Residency entstandenen Werke werden in zwei Einzelausstellungen zu sehen sein. „Trim the Fat!“ im Gießener Neuen Kunstverein, Eröffnung am 7. Dezember 2019 und „Numbers Rule“ im Frauen Museum Wiesbaden, Eröffnung am 1. März 2020.
In diesem Wintersemester hat sie einen Lehrauftrag über die Wechselwirkungen zwischen Kulturpolitik und Kulturbetrieb am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Goethe Universität: „Wie wird Kultur gemacht?“ Kultureinrichtungen und Kulturförderung auf den Zahn gefühlt“.
Auf Initiative von Kerstin Bußmann findet am 30. Oktober bis 3. November eine Ausstellung mit Arbeiten (Malerei, Graphik, Plastik, Objekte) von zwei pensionierten Professoren des Instituts und sechs „Ehemaligen“ in der Ausstellungshalle statt:
Kerstin Bußmann, Jens Lay, Kerstin Lichtblau, Joachim Menniken, Haiko Spittel, Kai Wolf, Wolf Spemann, Otfried Schütz.  
Zur Teilnahme an der Eröffnung am Mittwoch, den 30.10.2019 um 18 Uhr in der Ausstellungshalle des Instituts Sophienstraße 1-3 sind alle herzlich eingeladen!
Die Vorlesung von Professor Schütz im Wintersemester 2019/20 hat das Thema „Figürliche Malerei zwischen Ideal und Wirklichkeit: REALISMUS“
Die Veranstaltung findet mittwochs im Hörsaalgebäude (Gräfstraße), HV von 16-18h statt. 
Weitere Mitteilungen/Entwicklungen  aus der Goethe-Universität:
Schon im März 2019 kam die Nachricht, dass die frühere Vizepräsidentin Prof. Dr. Tanja Brühl neue Präsidentin der TU Darmstadt werden wird. Ich hatte ihr spontan zu dieser Wahl mit einer email gratuliert:
Liebe Tanja Brühl,
das ist doch wirklich eine wunderbare Nachricht passend zum 8. Mai - Ihnen und der TU Darmstadt herzlichen Glückwunsch zur Wahl der ersten Präsidentin!! Dass eine Präsidentin wirklich viel verändern kann, das haben wir ja als Rettung unseres Instituts in Frankfurt selbst erleben können! Ich bin sehr gespannt, wie es nun ab Herbst an der TU weitergehen wird - hoffentlich auch "Hand in Hand" weiterhin mit der Goethe-Universität - sie kann es brauchen...  Hat nicht Marburg auch eine Präsidentin?
Liebe Grüße
Ihre Adelheid Sievert

Leider nur mein Anrufbeantworter erhielt ihre  Antwort -  wie schon bei meiner Suche nach einem geeigneten Raum für die Ausstellung der Fotos von Gisèle Freund rasch und umkompliziert. Sie hatte damals im Oktober 2017 die Ausstellung sogar selbst eröffnete (siehe unser Bericht vom 18.Treffen 2018 und vom 13.Treffen Sommer 2015). 
Vermutlich werden dann bald von den fünf Hessischen Universitäten Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt und Darmstadt die Mehrzahl von Präsidentinnen geleitet werden, denn auch die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Universität Marburg, hat erneut kandidiert. Laut Mitteilungen der Hochschulleitung der Goethe-Universität will Professorin Tanja Brühl, geb. 1969 in Marburg, in ihrer Amtszeit als Präsidentin der TU auch den Verbund der Rhein-Main-Universitäten Darmstadt, Frankfurt und Mainz stärken.
Aline von der Assen nahm auch in diesem Semester am Treffen der Arbeitsgruppe Alumni der Goethe-Universität teil, in dem Vertreterinnen und Vertreter von Alumni-Rat, Alumni-Büro und Vertreter von verschiedenen Alumni-Vereinigungen zusammen kommen. Es wurde über eine neue Vereinbarung mit dem Museum Giersch berichtet: Mit einem Alumni-Ausweis dürfen Mitglieder der Vereine kostenlos ins Museum Giersch (außer in Sonderausstellungen, Führungen o. Ä.). Auch die Studierenden und Mitarbeiter der Goethe-Universität erhalten ja kostenlosen Eintritt. Allerdings muss die Frage, wer für die Alumni den Ausweis bestätigt noch im Alumni-Büro geklärt werden. 
Anna Dmitrienko (Alumni-Referentin, private Hochschulförderung), Goethe-Universität Frankfurt  Telefon +49 (69) 798 12480  E-Mail: dmitrienko@pvw.uni-frankfurt.de
Im Sommer 2019 fanden wieder zwei Alumni-Lounges statt – beim Sommerfest der Universität am 5. Juli und auf dem Museumsuferfest am 23. August im Museum Giersch. 
Vermutlich wird die Eröffnung der nächsten Jahresausstellung am Donnerstag, den 13. Februar 2020 stattfinden. Das nächste Treffen der Alumni-Initiative Kunstpädagogik findet daher wahrscheinlich ebenfalls an diesem Tag statt, der genaue Termin steht aber noch nicht fest, Sie können ihn dann rechtzeitig wie auch alle weiteren aktuellen Mitteilungen und Berichte der Alumni-Initiative direkt über unseren Blog abrufen und natürlich auch kommentieren.


Außerdem sind wir auch bei Facebook aktiv – Sie finden uns dort unter
“Ehemalige des Kunstinstituts Frankfurt a.M.“

Mit herzlichen Grüßen 


Prof. em. Dr. Adelheid Sievert

Anhang 

Biografie Prof. Jochen Fischer
Prof. Jochen Fischer
Foto: Heike Boss

Jochen Fischer,
- geboren 1954 in Bad Schwalbach
- Abitur 1972 in Wiesbaden
- Studium Germanistik und Kunsterziehung an der Akademie Karlsruhe und der Kunstakademie Münster sowie an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster.
- Abschluss des Studiums 1982 mit erstem Staatsexamen und Meisterschülerbrief von Prof Ulrich Erben, Münster
- 1984-1989 Künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule der Bildenden Künste (hdk) Berlin
- seit 1994 Professur für Plastik und künstlerische Raumkonzepte am Institut für Kunstpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt.

Zu meiner Lehre
Zentral für meine Lehre im Schwerpunkt Plastik war meine Überzeugung, dass besonders für Studentinnen und Studenten der Kunstpädagogik die eigene kunstnahe Erfahrung in praktischen und theoretischen Feldern gesucht werden muss. Künstlerische Formulierungen sind, wenn relevant, stets eigene und selbstständige Positionsbestimmungen. Sie müssen mit Bemühen, Selbstvertrauen und kritischer Reflexion der eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten erarbeitet werden.
Die gegenwärtige Verschränkung der vorher stärker getrennten Bereiche künstlerischer Praxis stellt die künstlerische Ausbildung für zukünftige Kunstpädagoginnen vor neue Herausforderungen, bietet aber auch innovative Anwendungsfelder. Zunehmend haben sich in der Vermittlung Genres gemischt, ist Fotografie und Video möglicher Bestandteil plastischer Installation, wird Zeichnung zum Film oder Malerei raumgreifender Architekturkommentar, manchmal auch Architektur selbst.
In der künstlerischen Lehre wurden die sozio-historischen Bedingungen dieser veränderten Praxis möglichst umfassend reflektiert. Zentral ist dabei der Gedanke, dass Vielfalt nicht Beliebigkeit bedeutet und im Fokus der künstlerischen Arbeit immer das Bewusstsein der Besonderheit dieser Artikulation und Tätigkeit stehen muss. Ein künstlerisches Arbeitsresultat weist im guten Fall über die Möglichkeit einer sprachlichen Erfassung hinaus, ist aber nur dann relevant, wenn in ihm, quasi als ´gesellschaftliches Segment´ persönliche Erkenntnis und gesellschaftliche Relevanz zusammenfallen. Das erfordert hohe Genauigkeit in der Auswahl des Materials, seiner Verarbeitung, der künstlerischen Analyse sowie Assoziation.
Aus dem intensiven und vielfach erfolgreichen Bemühen der Studierenden hat sich konsequent die Idee entwickelt, studentische Arbeiten öffentlich zu präsentieren. Dies konnte ich einerseits durch die Etablierung des Rundgangs am Institut wie auch durch vielfache Ausstellungen in nationalen und internationalen Institutionen unterstützen.
Während meiner Lehrtätigkeit zeigten die Studierenden ihre Arbeiten u.a.
- an der Kunstakademie Tallinn
- der Kunstakademie Bergen
- der Kunstakademie Bergamo
- der Galerie der Partneruniversiät Trenton
- der Universität Timisoara
- und der Akademie der Schönen Künste Montevideo.
- In Frankfurt, der näheren Umgebung, aber auch in Berlin und Stuttgart wurden ebenfalls kontinuierlich Arbeiten von Studentinnen des Instituts für Kunstpädagogik präsentiert und, wenn möglich, mit den Arbeitsergebnissen der Studierenden anderer Hochschulen gemeinsam gezeigt.

- Parallel zu meiner Lehrtätigkeit habe ich meine eigene künstlerische Arbeit kontinuierlich verfolgt, regelmäßig ausgestellt und in Katalogen publiziert.

Einzelausstellungen:
  2019 swofdjf', Oberfinanzdirektion Frankfurt (mit Susanne Windelen)
  2017 'vademecum 2 / clouds and black houses', Casa Mario, Montevideo Uruguay (mit Susanne                                                    
            Windelen)
2016  Stanze per Stranieri, Städtische Galerie Sindelfingen, mit Susanne Windelen und Domenico
Pievani
Stanze per Stranieri, La Porta di Sant’ Agostino, Bergamo, Italien, mit Susanne Windelen und Domenico Pievani
2014  Fall in Amorbach, Fia Forum Amorbach, mit Susanne Windelen und Domenico Pievani
2013 Galerie Viamoronisedici, Bergamo, Italien
2012 Das verborgene Museum, Isola di Marettimo, Trapani, Italien
Roemer 9, Evangelische Stadtakademie Frankfurt
Take away, Galerie Triade, Timisoara, Rumänien
2011 Sudario de la Calle, Plaza Cagancha, Montevideo, Uruquay (Katalog)
2009 Capriccios, Bellevue Saal Wiesbaden mit Susanne Windelen
2008 Caprichios, Centro Municipal de Exposiciones Montevideo, Uruguay, mit Susanne Windelen
2006 Galerie Olim, Bergamo, Italien
Cisterna, Bergamo Alta, Italien
2005 Galerie Strelow, Frankfurt
2004 Deutscher Werkbund, Frankfurt
2003 Galerie Hafemann, Wiesbaden
Deutsches Architekturmuseum Frankfurt
2002 Forum für Gegenwartskunst, Worpswede
Museum Abtei Liesborn, mit Susanne Windelen
Ausstellungshalle der Europäischen Kunstakademie Trier, mit Susanne Windelen (Katalog)
2000 Galerie am Ratswall, Bitterfeld
Maadi Boutique, DAAD Kairo, Ägypten, mit Susanne Windelen (Katalog)
1999 Galerie Boer, Hannover, mit Susanne Windelen und Johannes Brus
Insitu, Orvieto, Italien
1995  Galerie Marré und Dahms, Essen
1994  Galerie Ressel, Wiesbaden
Likörfabrik Auguststraße, Berlin
Galerie beim Steinernen Kreuz, Bremen
Galerie Marré und Dahms, Essen
1993  Kunsthistorisches Institut der Universität Bonn
Museum Haus Koekkoek, Kleve (Katalog)
1992  Städtische Galerie Sindelfingen (Katalog) Akademie Schloß Solitude (Katalog)
1991  Galerie Barz, Hannover
Galerie Marré und Dahms, Essen (Katalog)
1990 Galerie Hachmeister, Münster
1989 Kunstverein Arnsberg (Katalog)
Galerie beim Steinernen Kreuz, Bremen
Städtische Galerie Ravensburg
Hartje Galerie, Frankfurt
1988  Wilhelm Lehmbruch Museum der Stadt Duisburg (Katalog) Galerie Grazia Terrible, Mailand, Italien
ADO Galerie, Antwerpen, Belgien
Galerie Barz, Hannover
Centre d’ action Culturelle, Belfort, Frankreich
1987  Galerie Sima, Nürnberg
Galerie Jöllenbeck, Köln (Katalog) Ruine der Künste, Berlin
Galerie Schütz, Worms
Hachmeister Galerie, Münster
1986  Galerie Springhornhof, Neunkirchen Skulptur, Kestner Gesellschaft, Hannover, mit T. Virnich und K.M. Rennertz (Katalog)
Westfälischer Kunstverein Münster (Katalog)
1985  Galerie Jöllenbeck, Köln Städtische Galerie Esslingen Galerie Andre, Berlin
1984  Von der Heydt Museum, Wuppertal (Katalog) Hachmeister Galerie, Münster
Städtische Galerie Herne (Katalog) Städtische Galerie Lüdenscheid (Katalog)

Gruppenausstellungen:
  2018  schuhfabrik frankfurt
2016  Leuchte! Designikone im Licht der Kunst, Weserburg, Museum für Moderne Kunst Bremen
2015  der trip, Hachmeister Galerie, Münster
2012  Hachmeister Galerie, Münster
2009  Das Bad, 48 Stunden Neukölln, Berlin
2008  Gärten, Ausstellung der Mehrweckhalle Berlin in Neuwerder, Brandenburg
Preisträger Dorothea von Stetten Kunstpreis, Kunstmuseum Bonn
2007  Museum für Präkolumbianische Kunst (Mapi), Montevideo, Uruquay
2004  Mehrzweckhalle Berlin
Art - Box Frankfurt
2003  Neuer Berliner Kunstverein
Traum, Galerie Hafemann, Wiesbaden, mit Susanne Windelen
2002  Stipendiaten des Landes Niedersachsen, Niedersächsische Landesvertretung, Berlin
Städtische Galerie Lüdenscheid (Katalog)
2001  Stipendiaten des Landes Niedersachsen, Landtag Hannover
2000  Lehmbruck Stipendiaten im Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg
1999  Visiteurs d’un soir, Galerie Koma, Mons, Belgien (Katalog)
1998  Unterschiedliche Dinge, Deutsches Architekturzentrum Berlin Anwendungen, Bauhaus zu den vier Türmen, Bad Ems (Katalog) Spiritigemeli, Bergamo, Italien (Katalog)
1997  unterwegs, Kunsthalle Recklinghausen (Katalog) Städtische Galerie Sindelfingen (Katalog)
Holz, Nassausicher Kunstverein, Wiesbaden (Katalog)
1996 Transfer, Ludwig Forum Aachen (Katalog) Transfer, Ehrenhof Düsseldorf (Katalog)
Transfer, Museo Ex-Chiesa, Bergamo, Italien (Katalog) Transfer, Castello Rivara, Turin, Italien (Katalog) Transfer, Galeria d’ Arte Moderna, Bologna (Katalog) Koffer aus Berlin, Massenberg
1995  Betonskulptur des 20. Jahrhunderts, Ehrenhof Düsseldorf
10 Jahre Ruine der Künste Berlin
Deutsches Architekturzentrum Berlin
Charity Art Exhibition, Kokura, Japan
1994  Zwischen Skulptur und Objekt, Galerie Volker Diehl, Berlin Holz, Nassausicher Kunstverein Wiesbaden (Katalog) Künstler für Kinder, Akademie der Künste Berlin (Katalog)
1993 Arbeiten auf Papier, Galerie Marré und Dahms, Essen
Mobile 93, Galerie Hachmeister, Münster
Jahresgaben, Kestner Gesellschaft Hannover (Katalog)
1992  Galerie Marré und Dahms, Essen
Kunstakademie Warschau
Galerie Hachmeister, Münster
1991  Rückblende, Städtische Galerie im Museum Folkwang, Essen (Katalog)
1990  Deutsche Kunst nach 1945 aus dem Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg
(Vilnius, Leningrad, Moskau) (Katalog)
Skulptur aus dem Wilhelm Lehmbruck Museum, Sonderausstellung Internationaler
Kunstmarkt Köln
1989  Jahresgaben der Kestner Gesellschaft, Hannover (Katalog)
1988  Biennale an der Ruhr, Schloß Oberhausen (Katalog)
Dorothea von Stetten Kunstpreis, Kunstmuseum Bonn (Katalog) Barkenhoff Stipendiaten, Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen
1987  Nuovi Territori del Arte, Fondazione Michetti, Pescara, Italien Nuovi Territori del Arte, Museo Peroni, Rom, Italien (Katalog) Skulptur, Galerie Schüppenhauer, Essen (Katalog)
Eisen, Hachmeister Galerie, Münster (Katalog) Barkenhoff Stipendiaten, Sprengel Museum Hannover Berlino Riconstruzione, Sala 1, Rom, Italien (Katalog)
1986  Skulpturen aus Papier, Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen (Katalog)
3. Trienale der Kleinplastik, Fellbach (Katalog)
Contemporary German Fine Art, Fine Arts Museum Taipeh, Taiwan (Katalog)
1985   Die sich verselbstständigenden Möbel, Von der Heydt Museum, Wuppertal (Katalog) Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Sprengel Museum Hannover
1984   Zellerhoff, Otremba, Brandmeier, Fischer, Museum Folkwang, Essen Im MIttelpunkt Kunst, Westfälischer Kunstverein Münster (Katalog) Kunst konzentriert, Galerie Andre, Berlin (Katalog)
Skulptur II, Galerie Jöllenbeck, Köln
Kunstlandschaft Bundesrepublik, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin (Katalog)
1983   96 Künstler aus Westfalen, Landesmuseum Münster, (Katalog) Förderkoje Internationaler Kunstmarkt Köln (Katalog)
Kunstpreis Junger Westen, Kunsthalle Recklinghausen (Katalog)
1982   Skulptur und Objekte, Landesmuseum Münster (Katalog)

Abschiedsrede für Prof. Jochen Fischer von Dr. Florian Härle und Jan Schmidt
Liebe Gäste,
schön dass Ihr alle, dass Sie alle / dass Ihr alle zu unserem Fest gekommen seid, um gemeinsam Jochens Abschied zu feiern. Wir haben uns bemüht, so viele Freund*innen, ehemalige Studierende und Kolleg*innen hier heute Abend zu versammeln, um gebührend mit Dir feiern zu können. Wir freuen uns sehr, dass dies geklappt hat und dass es vor allem geheim gehalten werden konnte.

Lieber Jochen,
Du warst uns stets ein guter Chef. Wir konnten sämtliche Freiräume genießen, die man sich nur vorstellen kann, als Mitarbeiter…
Aber nicht, dass hier jetzt der falsche Eindruck entsteht: das heißt nicht, dass alles, was im Keller unten abging mit „Spazieren gehen“ gleichzusetzen wäre… Drücken wir´s mal so aus: Wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen und es hat uns viel Spaß und Freude bereitet.
Wir sind Dir sehr dankbar dafür, wie Du den Laden zusammengehalten und dabei unsere Lehre unterstützt hast.
Vor allem fachlich haben wir alle viel von Dir gelernt, nicht nur in Bezug auf Kunst und ihre Geschichte, sondern auch was Vermittlung komplexer Zusammenhänge betrifft. 
Du hast es immer wieder geschafft aus Deinem übergroßen Wissensschatz Dinge zu strukturieren und in Zusammenhänge zu bringen, die man so vorher nicht kannte. Das ist wahrscheinlich der Kern Deiner Lehre… und vielleicht ist das auch das Wesen der Kunst allgemein.
So könnte die Überschrift von dieser Rede sein:
Der Einklang zwischen Kunst und Lehre 
oder besser: 
„Ein Zahn zu viel verdirbt das schönste Gebiss.“
Es ist Dir immer gelungen das Wichtigste zu erfassen und dies maßgeschneidert für den Augenblick, für uns Mitarbeiter und im Besonderen für die Student*innen, zu kredenzen. Und zwar aus dem Stegreif.
Ungleich stehen wir beide da wie zwei Anfänger, lesen ab. Und eigentlich müssten wir das hier in Reimen vortragen... Du hättest diese Performance sicher frei gehalten, hättest dabei weit ausgeholt und wärst schnell auf den Punkt gekommen.
In Deiner lockeren und witzigen Art hättest du dabei auch ganz natürlich Lacher und hier und da ein Zitat wohl platziert, wie beispielsweise:
„Nicht alles, was man mit Käse überbackt, wird geiler.“ 
oder
„Wenn zu perfekt, lieber Gott böse.
Es gibt derer noch zahlreiche Sprüche – alle hier Anwesenden kennen sicher noch ein paar… und alle verfehlten ihr Ziel nie, wenn man nur genug darüber nachgedacht hat. 
Dass diese Art der Lehre in der Kunst nicht immer ohne Reibung von statten geht, versteht sich von selbst. Das muss sie auch nicht, glauben wir. Und dass dies dem einen oder der anderen auch mal sehr anstrengte (gelinde gesprochen;), ist auch klar… Aber Du hast uns alle immer ernst genommen und bist dabei auch Deinem hohen Anspruch gerecht geworden ein außerordentlich gutes persönliches Verhältnis zwischen Prof. und Studenten bzw. Mitarbeitern zu erreichen und zu pflegen.
Darüber hinaus hast Du Ausreißer von der Norm nicht nur zugelassen, sondern diese stets sogar noch unterstützt und gefördert. Als ob es nichts Besseres gäbe…
„Der hat einen totalen Knall – im aller besten Sinne.“
(wieder so ein Spruch;)
So erscheint es uns aus heutiger Perspektive, dass Du neben der Kunst auch eine Haltung gelehrt hast. Und das ist Dir stets gelungen, weil Du diese Haltung authentisch vorgelebt hast.
Über die Grenzen des Dienstverhältnisses hinaus entstanden durch Deine Art die Dinge anzupacken viele Freundschaften. Viele, die wir hier versammelt haben, haben dies miterlebt und genossen: 
Bei einem oder zwei Feierabendbieren nach anstrengenden Arbeitstagen,
auf Exkursionen in der ganzen Welt,
bei künstlerischen Abenteuern hier in Frankfurt, 
auf kulinarischen Entdeckungsreisen in irgendwelchen Küchen…

Und bei all dem Uni-Alltag hast Du auch die eigene künstlerische Arbeit konstant und konsequent vorangetrieben, wie man in der aktuellen Ausstellung, die Du gemeinsam mit Deiner Frau Susanne Windelen in der OFD ausgerichtet hast, sehen kann.
Jochen, wir wünschen Dir von ganzem Herzen, dass Du letzteres jetzt in Vollzeit machen kannst und blicken aus unserem Kellerloch heraus voller Neid auf einen Mann, der eigentlich nur glücklich sein kann.


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