Mihaly Csikszentmihalyi in Rom

Vom 26. bis 28. Oktober 2012 fand der XIII. Kongress der Organisationen "Montessori Europa" mit über 400 Teilnehmenden in Rom statt. Er stand unter dem Motto "Firing the Imagination" und verband Workshops zu montessori-spezifischem Unterricht mit Vorträgen zum Kongressthema und einer Podiumsdiskussion. Keynote-Speaker war der US-amerikanische Psychologe Prof. Dr. Mihaly Csikszentmihalyi. Einblicke in das Thema der Musikerfahrung bot der niederländische Kognitionsforscher Prof. Dr. Henkjan Honing mit seinem Vortrag zum Thema "What Makes Us Musical Animals" (Universität Amsterdam). Das Kongresthema aus Sicht der Kunstpädagogik beleuchtete Alumni Prof. Dr. Georg Peez in seiner Präsentation "Imagination and Art Education" (Universität Frankfurt a.M.).

Csikszentmihalyi (früher University of Chicago, heute Claremont Graduate University in Kalifornien) ist mit seinen bahnbrechenden Untersuchungen seit Ende der 1970er Jahren ein - wenn nicht der - führende Forscher auf dem Feld der Kreativität; seine weltweit verfügbaren und in viele Sprachen übersetzten Buchtitel lauten u.a. "Kreativität" oder "Flow". Eines seiner zentralen Forschungergebnisse ist, dass ein wichtiges Element jedes kreativen Prozesses der sogenannte "Flow" ist, es ist die Freude am Tun, indem man sich in seiner Tätigkeit verliert und hierbei Raum und Zeit vergisst. "Flow" ist unmittelbar mit intrinsischer Motivation und Kreativität gekoppelt. Maria Montessori nannte dieses Phänomen "Polarisation der Aufmerksamkeit". Csikszentmihalyi untersuchte ferner ästhetische Erfahrungen und schrieb in seinem Buch "The Art of Seeing" (1990): "Die ästhetische Erfahrung ist als eine Ausprägung des Flow zu betrachten oder als eine optimale Erfahrung, verwandt mit vielen ähnlichen Erfahrungen, die ähnliche Strukturmerkmale aufweisen - , Konzentration, das Gefühl von Kontrolle und Freiheit durch die Balance von Herausforderungen und Fähigkeiten sowie eine Weiterentwicklung von bedeutungsvoller Komplexität."
Während des Kongresses ergab sich bei einer Podiumsdiskussion, aber auch in informellen Gesprächen am Rande ein Austausch zwischen Mihaly Csikszentmihalyi und Georg Peez (s. Foto) zu unterschiedlichen Themen der Bezüge zwischen Pädagogik, Kreativität und Kunst. Die Authentizität und Überzeugungskraft, mit der der fast 80-jährige Csikszentmihalyi seine Thesen vertrat und erläuterte, waren sehr beeindruckend. 


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